воскресенье, 6 декабря 2015 г.

Von der Einweihung in den Höheren Blödsinn

Bloedsinn_1
♦♦♦

Die Absurdität der Umstände,
unter denen manches ernsthafte Beginnen scheiterte
sowie die tatenferne selbstverliebte Geschwätzigkeit autistischer Welterretter,
die ich vor meiner Einweihung noch ernstgenommen hatte,
führten mich auf den Wahren Weg des Höheren Blödsinns.

♦♦♦
Von etwas ernsthafterer Warte aus betrachtet find ich das hinwiederum nicht ganz so positiv.
Ich hab halt eine etwas eigene, zum Blödeln tendierende Art, auf Äußerungen selbstgefälligen Schwachsinns zu reagieren; anders würde ich das gar nicht aushalten. Aber Schwachsinn bleibt Schwachsinn, und seine Auswirkungen werden immer offensichtlicher.
Hätten die Umstände – oder wie man’s nennen will – mich all die Jahre über nicht gezwungen, mich herumblödelnd vorm Absacken in die Verzweiflung zu retten, so hätte ich mich ja irgendwie nützlich machen können; vielleicht einen bescheidenen Beitrag leisten können, daß die Auswirkungen des Schwachsinns nicht ganz so schlimm werden, wie sie nunmehr zu werden sich anschicken. Ansätze hat es ja genug gegeben.
♦♦♦
Was, in engerem Sinne, mich selbst betrifft, so hab ich keinerlei Grund zum Klagen. Ich hatte genügend Kraft, in den Morästen unserer Zeit nicht nur nicht unterzugehen, sondern mich bis zu einem gewissen Grad sogar herauszuwurschteln, und in allgemeinen Umrissen kann ich so ungefähr überschauen, wo ich mich hätte nützlich machen können und sollen, und was im Einzelnen schiefgelaufen ist.
Selbst an den Reinfällen bin ich gewachsen. Und wachse weiter.
♦♦♦
Doch ich hab leicht reden: was ist mit den zahllosen andern, die sang- und klanglos untergingen und untergehen, ohne überhaupt eine Ahnung zu bekommen, was sie da sollten und könnten und wer sie sind; manche potentiell vielleicht viel stärker als ich: die einfach untergingen und untergehen.
Da hab ich leicht blödeln…
♦♦♦
So isses

Diesen Text findet man in dem Sammelband

"Einblicke in Abwege"




Марсьёнок









вторник, 18 августа 2015 г.

Übergeistelte Gutbürgerlichkeit

DE_G_Steiner_Daseinssicherung

♣♣♣

Obiges Zitat entdeckte ich bei Facebook. Und konnte mir nicht verkneifen, es zu kommentieren:

♦♦♦

Raymond: Den Spruch kenn ich. Meinem Eindruck nach & rein unter uns: Eben weil man jahrzehntelang sich an behagenschaffende Absicherung klammerte, vielleicht verschönert mit etwas „Kultur“ oder – etwa im Umfeld der Gefolgschaft jenes Denkers – etwas Gegeistel, und Leute, die, ohne sich übermäßig um Daseinssicherung zu scheren ihr Leben zu leben suchten, als schrullige Versager abtat – hat die soziale Situation sich so entwickelt, daß es immer mehr Leute gibt, denen – ob sie wollen oder nicht – gar nix anderes mehr übrigbleibt.

♦♦♦

Jemand – nennen wir ihn n – beschwerte sich:

n: sehr kompliziert ausgedrückt !

♦♦♦

Derjenige, der den Spruch veröffentlicht hatte (nennen wir ihn Thomas, wie er ja auch in Wirklichkeit heißt):

Thomas: Komplex kann er, der Raymond.

♦♦♦

Worauf n antwortete (der Silbenspielerei nach zu urteilen dürfte er in der beuysianischen Ecke beheimatet sein):

n: ....kompliziert und komplex fangen zwar mit denselben drei Buchstaben an , sind in Ihrer "be"Deutng jedoch sehr verschieden...( ums einfach zu machen )

♦♦♦

Thomas: Da die Dinge meistens komplex sind, sind sie oft auch nur kompliziert zu beschreiben.

♦♦♦

Raymond: Ich könnte es auch weniger gedrängt darlegen; aber dazu bräuchte ich mehrere Seiten

♦♦♦

n: "Halleluja"..ich habs nicht verstanden....aber wenns nur an eine bestimmte gruppe geht - rein unter uns - ist das ja nicht notwendig..

♦♦♦.

Thomas: Meine Güte, was ist das für eine Art: hier rumzujammern, nur weil man zu faul ist, mal etwas Anspruchsvolleres, Komplexeres. Komplizierteres zu lesen ... wenn man es nicht schnallt oder keinen Bock hat, verkrümelt man sich einfach wieder und fängt nicht an, sich zu beschweren

♦♦♦

Raymond: Nun gut, mich noch einmal äussernd: Ich hab meinen Text sicherheitshalber nochmal durchgelesen, ob ich beim Dahintippen nicht irgendwelche das Verständnis erschwerende syntaktische Fehler hinterlassen habe. Hab ich nicht; alles in Ordnung und verständlich. Wüsste nicht, was ich noch erklären sollte.

♦♦♦

n: na dann...wenns der eigenen Genugtung dient...!!

♦♦♦

Thomas: So ein Schwachsinn.

♦♦♦

Raymond: Früher, als ich noch enger in Kontakt war mit jenen Kreisen, und sah, worauf die dortselbst den Ton angebende übergeistelte Gutbürgerlichkeit hinführt, äußerte ich mich gelegentlich auch ausführlicher. Und wurde nicht verstanden.

Heute zieh ich es vor, die Gedanken knapp und gedrängt auszuformulieren. Wer diese kompakten Formulierungen versteht – der versteht sie. Wer sie nicht auf Anhieb versteht und den Eindruck hat, da könne etwas Verstehenswürdiges dahinterstecken – muß sich halt etwas anstrengen.

Und wer nichts versteht und den es auch nicht drängt, es zu verstehen – der soll es einfach links liegen lassen und sich nicht darüber beschweren, daß jemand wagt, Dinge zu schreiben, die er nicht versteht.

♣♣♣

So weit dies.

Gesagt sei, daß ich oben zitierten Denker sehr schätze, mich über das Gros seiner Anhängerschaft hingegen ganz außerordentlich wundere und mich inzwischen weitgehend fernhalte.

Zum Plausche ein paar Links zu Dokumentationen zu verschiedenen Abenteuern mit selbiger Anhängerschaft:

***

♦♦♦

Die in den beiden letztgenannten Veröffentlichungen besprochenen Vorgänge haben mir den Rest gegeben. Kreise, in denen man eigentlich eine verstärkte Wachheit erwarten würde, zeichnen sich aus durch bunt angemalte besonders tiefe Verschlafenheit.

Nee. Das hat mich umgeworfen.

Wollte das mal los werden.

♠♠♠

Nachbemerkung:

Meine weltanschauliche Entwicklung führte mich fast von selbst zu den Arbeiten Rudolf Steiners; und bis zum heutigen Tage setze ich mich damit auseinander und wüßte nicht, warum ich es nicht tun sollte.

Zwei Streiflichter zu dieser Entwicklung:

Weltanschauliches

Absurdologie oder die Rache des verwirrten Realisten

(manche mögen fragen, warum ich den betreffenden Denker in jenen Streiflichtern nicht erwähne. Die Antwort ist einfach: Ich bin es ja, der sich entwickelt. Die unter „Weltanschauliches“ skizzierten Fragen, zum Beispiel, waren da, lange, bevor ich auf die Schriften jenes Denkers stieß. Aber unübersehbar waren jene Schriften mir eine Hilfe, die eh vorhandenen Fragen deutlicher zu fassen und damit klarzukommen. Für mich waren das keine abstrakten Sachen, die man akademisch an Seminaren oder im Zweig abhandelt, sondern zum Teil quälende Lebensfragen. – Und interessanterweise wurde eben in jenem theoretisch auf „Lebensfragen“ eingeschworenen und realiter normalitätsverhafteten Milieu das Zerquältsein als pathologisch betrachtet, während ich unter freiheitlicherem ungeistigerem Volks kaum Probleme hatte. Inzwischen konnte ich mir eine gewisse innere Souveränität erkämpfen und kann recht gut überschauen, was das Konsumieren von Antworten auf weitreichende Fragen, die man noch gar nicht richtig gestellt hat, für fatale Folgen nach sich zieht, und wie das Übergeisteln des Verheddertseins in undurchschaute dumpfe gutbürgerliche Normen den Menschen noch dumpf-gutbürgerlicher macht. Aber mir kann es ja egal sein. - Hatte das noch zusätzlich erwähnen wollen)

♣♣♣

DE_E_Engelaffe

четверг, 2 июля 2015 г.

Notizen zur Erweiterung der Buntheit

Marsian child with two marsian pets after excessive lightroom treatment

Bei einer Unterhaltung über die westliche Regenbogenbuntheit erfuhr ich zu meiner Verblüffung, daß Polygamie in Deutschland, und vermutlich auch in anderen fortschrittlich bunten europäischen Staaten, streng bestraft wird.

Nun gut; der Mann darf so viele Geliebte, die Frau so viele Liebhaber haben, wie es gelüstet, ohne daß die Staatsmacht sich einmischt.

Aber wenn ich nun, in einem dieser fortschrittlich bunten europäischen Staaten lebend, drei Frauen gleichzeitig so sehr liebe, daß ich daß ich alle drei Beziehungen durch die Staatsmacht absegnen lassen will? Wo bleibt denn da die Freiheit? Warum darf ich nicht alle dreie heiraten, um amtlich dokumentiert allen zeigen zu können, wie sehr wir uns lieben?

***

Mit den Homos war det ja bislang auch so. Sie konnten ungestört untereinander ihre Neigungen ausleben; bis man in jenen Kreisen plötzlich Wert darauf legte, daß Gleichgeschlechtliche, die sich gar sehr lieben, ihre Beziehung durch ein behördlich ausgestelltes Dokument dokumentieren können.

Müßte ja nicht sein; aber wenn sie Wert darauf legen…

***

Doch warum dürfen die Polygamisten das nicht?

Die Polygamisten sind somit eine unterdrückte Minderheit; und unterdrückte Minderheiten dürfte es in einer fortschrittlich bunten Gesellschaft nicht geben.

Mögen sie, die Polygamisten, denn regelmäßig Polygamistenparaden abhalten, um die Bevölkerung auf diese Mißstände aufmerksam zu machen.

***

Und sollte ihr Kampf Erfolg haben, so werden in den buntfortschrittlichen Ländern die als "Ehe" bezeichneten staatlich dokumentierten Liebesbeziehungen nicht nur geschlechts – sondern auch zahlunabhängig sein.

Und wieder ist man der lichten Zukunft um ein Stück näher gerückt.

***

Doch dann gibt es noch die Bestialisten. Auch sie werden nicht berücksichtigt. Mögen sie denn fleißig Bestialistenparaden abhalten, damit die Ehe nicht nur geschlechts-, nicht nur zahl-, sondern auch artneutral wird.

***

Und auch die Sadomasochisten gibt es; auch sie darf man nicht übersehen.

Wie kann, zum Beispiel, ein "Sub", das heißt ein menschliches Individuum, bei dem Lust und Liebe sich in Unterwerfung kundgibt, seine spezifische Liebesart staatlich dokumentieren lassen? Doch wohl am besten, indem es sich durch einen behördlichen Akt freiwillig zum Sklaven erklärt, unter freiwilliger Aufgabe eines Teils seiner bürgerlichen Rechte?

Warum sieht die Staatsmacht einen solchen freiwillig angetretenen Status nicht vor? Vor dem Hintergrund der immer weiter ins Kraut schießenden verdeckten unfreiwilligen Sklaverei müßte solches doch möglich sein? Oder?

***

Es gibt viel zu tun.

Packen wir es an.

Kk_01

Im Weiteren eine flüchtige Skizze zu einer längeren Erzählung, in welcher – so ich sie tatsächlich schreiben sollte – auch noch weitere unterdrückte Minderheiten zu Wort kommen werden.

Damit es nicht zu unübersichtlich wird habe ich die Namen der zentralen HeldInnen, Erwin und Alina, fett gedruckt.

♦♦♦

Sei ein heterosexueller Mann namens Erwin, der mit Alina verheiratet ist und daneben sich regelmäßig trifft mit Susanne und Silvia.

Den Gesetzgeber stört das nicht; soll er verheiratet sein und daneben Geliebte haben, soviel er will.

Und auch Alina stört es nicht, da sie sehr tolerant ist und ihrerseits zwei Liebhaber hat, nämlich Karl-Friedrich und Otto.

Plötzlich merkt Erwin, daß er nicht nur Alina, sondern auch Susanne und Silvia in solchem Maße liebt, daß er die Beziehungen durch die Staatsmacht abgesegnet wissen will.

Das heißt, es gelüstet ihn, zwecks Untermauerung ihrer Liebe zusätzlich noch Susanne und Silvia zu heiraten.

Im Gegensatz zu überholten Gesetzgebungen, wo Polygamisten, die ihre Beziehungen durch die Staatsmacht absegnen ließen, bestraft wurden, ist das bei einer fortschrittlichen Regenbogengesetzgebung kein Problem: Man heiratet einfach.

Und so heiratet Erwin zusätzlich noch die Susanne und die Silvia, und Alina heiratet den Karl-Friedrich und den Otto, da sie beide sehr liebt. Die nunmehr mit Erwin verheiratete Susanne, die bisexuell ist, heiratet auch noch die Petra, und Silvia ist bereits mit Gustav verheiratet.

Der nunmehr mit Alina verheiratete Karl-Friedrich ist zusätzlich Bestialist und heiratet das Schwein Erna.

Die Beziehung zwischen Alina und Otto ist sadomasochistisch tingiert; mit Alina als "Sub".

Nunmehr gelüstet es die beiden, die Spezifik ihrer Beziehung durch die Staatsmacht absegnen zu lassen; zu welchem Behufe Alina sich durch einen notariellen Akt für die Dauer von fünf Jahren zur Sklavin deklariert und sich als solche der Verfügungsgewalt von Otto überantwortet. Otto ist nunmehr ihr Besitzer und darf sie bei Bedarf auch verkaufen.

Durch diesen Akt verzichtet Alina für die Dauer von fünf Jahren auf den Großteil ihrer bürgerlichen Rechte; darunter auch auf das Recht, verheiratet zu sein.

Das heißt, ihre Ehen werden automatisch annulliert.

Aber Otto, der sehr großzügig ist, verleiht sie manchmal an ihre ehemaligen Männer Erwin und Karl-Friedrich.

♦♦♦

So weit diese nach oben erwähntem Gespräch flüchtig dahingeworfene Skizze.

Sollte ich mich tatsächlich an das Ausarbeiten skizzierter Erzählung machen, so kommt, wie die Erfahrung zeigt, meine Phantasie auf Hochtouren und wird noch so manche vergnügliche Verrücktheiten produzieren.

Bloss muss ich mich gar sehr beeilen, damit die Wirklichkeit, die im Produzieren von Verrücktheiten unübersehbar leistungsfähiger ist als meine Phantasie, mich nicht überholt.

Schimpanse_gruen

Zu hier nicht berücksichtigten noch zu berücksichtigenden unterdrückten Minderheiten siehe etwa

PhilophagInnen

Nacktschneckophile

Logophile

Gorulla_gruen

четверг, 16 апреля 2015 г.

Weltaufbau mit Unciff

Weltbau

Vormittagszwischendurchpoetisierung
einer Leihgabe aus
Auslenda nehmn uns der Bildunk weg

Gorilla

Eigentum

ist Liebesschutz und Lebensschutz.

Die Bundeswehr ist in Gefahr!

Nur Liebe

ohne Hungersnot und Geld.

Wir bauen die Welt

mit Unciff

und Sex

Gorilla

вторник, 14 апреля 2015 г.

Morgenpoetisierung

Mist_pack

Entliehen aus der Sammlung
Auslenda nehmn uns der Bildunk weg
und poetisch bearbeitet
beim Frühstücksespresso

Kakerlake

Ich habe nen neues Level erreicht…

Für mich.

Man hat es geschafft mich zu finden.

So denk ich.

Falls diese Personen es lesen

So werd ich sie suchen.

*

Ihr beklopptes mist pack,

ich nehme mich euerer an,

ihr bekommt, was ihr wollt

 

Kakerlake

Nachträgliche Entschuldigung
für einen
inzwischen korrigierten Flüchtigkeitsfehler

Das 'i' im "mist" hatte ich als Betonungsangabe kursiv gesetzt und auch unterstrichen; und zwar ungeachtet der Tatsache, daß bei normalem Laufe der Dinge der "mist" sowieso betont wird und daß ebendiese normale Betonungslage den Rhythmus des Gedichtes durcheinanderbringt.

Damit alles seine Ordnung habe, muß die Betonung auf "pack" verlegt werden.

Die hierfür nötige Kenntlichmachung wurde inzwischen besorgt.

♣♣♣

Die falsche Silbe

hatte hervor ich gehoben.

Es war ein Versehen;

ich tat's korrigieren,

und nun isses gut

Марсьёнок

воскресенье, 8 февраля 2015 г.

Steinzeitliches

Kotovski

Obiges Denkmal wurde vor ein paar Jahren in Kischinau geknipst.
Das Denkmal, welches wir im unten wiedergegebenen Textauszug kennenlernen,
sieht ganz anders aus; aber obiges ist trotzdem auch ganz nett.

Gorilla

Vorbemerkung

Es gibt Momente, da weiß man nicht mehr, was man noch tun oder sagen könnte.

***

Zu solchen Momenten verfasse ich, um nicht zu verzweifeln, sich dem wirren Alltagsblödsinn entgegenstemmenden Höheren Blödsinn oder mach mich ans Ausarbeiten dem Geiste des Höheren Blödsinns entwachsener umfassenderer Werke.

Nachfolgend sei der Anfang eines solchen umfassenderen Werkes wiedergegeben.

***

Diese sehr lange und längst noch nicht fertige Erzählung (wenn sie fertig ist, wird sie sogar noch länger sein) spielt in der Steinzeit.

Die Steinzeit ist aktuell in unseren Tagen; denn der Weg zurück in die Steinzeit scheint vorgezeichnet: Danämlich der technische Fortschritt den kulturellen Fortschritt überholt und plattgedrückt hat; da die Menschheit die Kontrolle verloren hat über die ihre realen Bedürfnisse nicht berücksichtigende und wirre künstliche Bedürfnisse schaffende Technik, fällt sie in ihrer Entwicklung zurück und wird irgendwann – so sie sich bis dahin nicht ausgerottet hat – nicht mehr in der Lage sein, die Technik zu bedienen; vielleicht nicht einmal verstehen, wozu diesen runden Dinger, die man früher in der deutschen Sprache "Rad" nannte, gut sein könnten.

***

Doch will ich keine Moralpredigten halten; denn ernsthaft zumute ist mir nicht im geringsten.

***

Steinzeitkenner und Paläontologen werden mir nach Lektüre nachfolgenden Textstückes – so sie es lesen – entgegenhalten, daß es in der Steinzeit keine Brontosaurusse mehr gab und daß die Sauriere damals überhaupt längst ausgestorben waren.

Mir ist das egal. In meiner Steinzeit gibt es Brontosaurusse wieauch alle möglichen Riesen- und Zwergsaurier; ganz egal, was andere dazu sagen.

Tun wir heutzutage doch alle; oder? Irgendwo in irgendwelchen Zeitungen wird, zum Beispiel, dauernd von irgendwelchen bösen Russen geschrieben, die schießend irgendwo auftauchen; dann liest man wieder, daß da wohl doch keine bösen Russen waren; doch kurz darauf tauchen sie wieder anderswo auf; die realen Russen wundern sich und ich auch; aber letztendlich ist das normal; unsere Zeiten sind nun mal so, daß alles mögliche behauptet werden kann und daß sich immer genügend Volks findet, das es glaubt; und da unsere Zeiten nun mal so sind, gestatte ich es den Mammuts und Brontosaurussen, auf den Straßen meiner Steinzeit entlangzuhuschen.

Zur Sache kommend:

♦♦♦

Zu jenen wilden Zeiten, als in den Wäldern statt Tannen und Buchen Schachtelhalmbäume wuchsen und auf den Straßen keine Autos fuhren, sondern Mammuts und Brontosaurusse entlanghuschten, begab es sich, daß ein Saurier unbekannter Rasse und Herkunft eine Studentin der medizinischen Fakultät von der Straße auflas und davontrug.

Die Studentin hieß Rita, hatte schulterlanges rötliches Haar und reichte dem Saurier, der selbst von unbestimmter Farbe war, grad eben bis zu den Knöcheln. Als die langbekrallten Pranken sie packten, schrie sie kurz auf und ließ dann willig mit sich geschehen, was der Saurier mit ihr tat.

Der tat nicht viel, außer, daß er sie mit seinen Vorderpfoten festhielt und davontrug. Die Vorderpfoten waren so gewaltig, daß Ritas ganzer Körper darin verschwand; nur oben ragte der Kopf heraus, und unten die Füße. Und wer genau hinschaute, konnte sehen, daß ihr linker Schuh fehlte.

Nach Erreichen der Stadtgrenze eilte der Saurier im Laufschritt über die ausgedehnten Wiesen, auf denen der Bauer Krüggelmann seine Zwergsaurier weidete, zum Waldrand hin. Die Zwergsaurier stoben in wilder Panik auseinander vor dem heranrasenden Ungetüm, welches, ohne ihnen weiter Beachtung zu schenken, alsbald schon krachend im Gewirr der riesigen Schachtelhalmbäume verschwand.

Kurze Zeit später sah man ihn, ohne seine Beute. wieder am Waldesrand stehen. Eine Weile betrachtete er zerstreut die weidenden Zwergsaurier und spazierte dann gemächlichen Schrittes zurück in die Stadt bis hin zu dem Orte, wo er Rita gepackt hatte. Er hob ihren Schuh auf, der noch immer dort lag, wo sie ihn verloren hatte, verharrte einen Moment lang, als ob er nachdenke, und wandte sich dann unentschlossenen Schritts, den Schuh an einer Kralle seiner Linken aufgehängt, auf den Platz vor der Universität, wo er mit seiner freien Rechten eine weitere Studentin erhaschte. Die Studentin hieß Silvia, stieß, gleich Rita, einen überraschten Schrei aus und ließ dann gleichfalls willig alles mit sich geschehen.

Im Nu war der Platz menschenleer, und dafür bevölkerten sich die Fenster der umliegenden Häuser.

Sich interessiert nach allen Seiten umschauend strebte der Saurier zu dem Brunnen in der Mitte des Platzes, neben dem auf hohem Sockel, mit ausgestrecktem Arm dem Volke irgendwelche Wege zeigend, ein in Granit gehauener Geistesrecke stand. Vorsichtig hängte er Ritas Schuh an den nach vorne weisenden Zeigefinger des Denkmalhelden und tauchte dann Silvia ein in das Wasser des Brunnens.

"Du machst mich naß!" – rief Silvia.

Der Saurier ließ sie los und schaute interessiert zu, wie sie über die Brüstung aus dem Brunnen herauskraxelte. Und auch aus den Fenstern ringsum schaute man zu.

Schließlich stand sie triefend neben der Brunnenwand. Kurz blickte sie hoch, lächelte das Untier verschmitzt an und zog mit ein paar raschen Griffen ihr Kleid aus.

Aus einigen Fenstern ertönte Beifallklatschen. "Zieht sich vor aller Augen einfach aus!" rief eine empörte Frauenstimme. - "Laß sie doch!" antwortete ein männlicher Baß. Irgendjemand riet ihr, sie soll davonlaufen.

"Wieso davonlaufen?" – antwortete Silvia und begann, ihr Kleid auszuwringen. "Er ist schneller als ich; und wenn er was von mir will, so packt er mich; ganz egal, ob ich laufe oder stehe."

Aber der Saurier wollte offenbar nichts von ihr. Er zog Ritas Schuh von dem ausgestreckten Zeigefinger des Recken und trottete davon.

GorillaUnd so weiter…

♦♦♦

 

So isses

Schimpanse

Nachtrag

Ein Link zu obigem Beitrag wurde in Facebook veröffentlicht und führte zu erhellenden weiterführenden Diskussionen.

Manches von dem, was ich dabei an Ergänzendem vor mich hin tippte, war selbst für mich neu; weshalb es, unter Ausmerzung der Tippfehler und Verbesserung stilistischer Ausrutscher, im Nachfolgenden wiedergegeben sei:

♦♦♦

Ich vermute, daß die Steinzeitmenschen ihre Straßen bauten, damit die Mammuts und Brontosaurusse eben dort entlanghuschen und ihnen nicht in ihren Dörfern und Städten alles kaputt trampeln.

Später, als es keine Mammuts und Brontosaurusse mehr gab, begannen die Menschen, ihre Straßen selbst zu nutzen; und noch später, als das Auto erfunden war, teerten sie sie auch, damit die Autos nicht dauernd Plattfüße bekommen.

Wie sie es geschafft haben, die Mammute und Sauriere zur Benutzung jener Straßen zu bewegen, habe ich auch noch nicht richtig verstanden. Aber ich werde es verstehen müssen, da ich anders die Erzählung nicht in rechter Weise abrunden kann

Vielleicht liegt der Anreiz zu ihrer Benutzung bloß darin, daß es bequemer ist, auf geschlagenen Wegen dahinzurennen, als im Rennen dauernd mit Schachtelhalmbäumen zu kollidieren?

Könnte sein. Wär möglich.

Denn wozu sich durch Anrennen gegen Schachtelhalmbäume blaue Flecken holen?

Wenn ich als Brontosaurus Lust hätte, mich frei dahinzubewegen, so würde ich die von den Steinzeitmenschen für mich geschlagenen Wege benutzen; und wenn ich Lust hätte, Bäume zu fällen, so würde ich Bäume fällen.

Und auch sonst hat man ja als Saurier noch alles mögliche zu tun; langweilig wird einem nie. Zum Beispiel dieser eine Saurier, der die Rita raubt und die Silvia in den Brunnen steckt. Abwechslung gibt es genug.

***

Der Saurier kam zurück, um den fallengelassenen Schuh aufzuheben, bloß verhedderte er sich dann in einigen zusätzlichen Aktivitäten. Nach einigem Hin und Her besann er sich und verstand, daß es nicht zu seinen Aufgaben gehört, Silvia in den Brunnen zu stecken.

So ließ er denn von ihr ab und verließ den Ort des unnötigen Geschehens.

Silvia beurteilt die Situation sehr nüchtern; ja nun, vielleicht noch mit einem leichten Schuß Masochismus. Im Prinzip hat sie ja Recht: wieso sollte sie durch unnötiges Davonlaufen alles noch komplizierter machen, als es eh schon ist, wenn der Saurier sie bei Bedarf so oder so einfangen wird?

Schimpanse

воскресенье, 25 января 2015 г.

Weltanschauliches

Raymond
(Ich selbst in spiegelverkehrter Darstellung)
Doppelnas
Meine bewußte weltanschauliche Entwicklung begann mit Atheismus
Atheismus als aggressiv auftretende 'einzig wahre' Religion ist, wie ich heute verstehe, genauso eine Sekte wie aggressiver Katholizismus, aggressiver Mohammedanismus, Zeugen Jehovas und was sonst auch immer.
Selbst bin ich heute insofern Atheist, als ich zu dem von den verschiedensten Kirchen vertretenen Gott ein eher humoristisches Verhältnis habe. Richtiger Atheist, Materialist war bzw. wurde ich in früher Jugend, als ich mich in eine selbstgebastelte atheistische Festung zurückgezogen hatte, um mich vor dem aggressiven und verlogenen (bei näherem Hinsehen: genauso atheistischen) Katholizismus meiner Umgebung in Sicherheit zu bringen.
Aufgrund eigener Erfahrung und eigener Gedanken (ganz ohne Erleuchtung) ließ diese Festung sich aber nicht halten; ich mußte sie, wennauch widerwillig, schließlich aufgeben.
♦♦♦
Allerdings geh ich mit meiner in Entwicklung begriffenen, das sogenannte 'Übersinnliche' mit einbeziehenden Weltanschauung nicht hausieren und schließ mich auch keiner ideologischen Richtung an; bin sogar der Ansicht, daß zur Ideologie geronnene Weltanschauung fast automatisch zur Lüge wird.
Wo sich Anknüpfungspunkte ergeben für Austausch, laß ich mich ein auf Gespräch; und man tauscht sich aus, wo sich eine Basis findet für Austausch; und wo sich solches nicht findet, läßt man sich gegenseitig in Ruhe.
Wo sich aus realem vorgabenfreiem Austausch aus real durchlebten Fragen in real durchlebtem gegenseitigem Verstehen soziale Zusammenhänge sich herausgestalten, find ich das begrüßenswert; bloß ist solches äußerst selten.
Ansonsten geb ich mich nach außen hin eher nihilistisch und find das ganz lustig so.
♦♦♦
Wo man aufhört, selbst ausgedachte oder übernommene statische Ideologie mit Weltsicht, Weltanschauung zu verwechseln, und sich dafür bemüht, sich seiner eigenen Fragen bewußt zu werden, zu seinen eigenen Fragen zu stehen, seinem eigenen Denken und Erleben zu trauen, entwickelt man nach und nach aus eigenem Bemühen sich herausentwickelnde Weltsicht; und dann fühlt man sich erstens genügend sicher, um nicht dauernd Bestätigung von "außen" zu benötigen (und das Missionieren und Bekehrenwollen resultiert, unter anderem, eben aus Unselbständigkeit und Unsicherheit und keineswegs aus realer Überzeugung), und zwotens wird auch Gespräch möglich mit anderen ihr eigenes Denken und Erleben ernstnehmenden.
Alles andere führt zu allen möglichen Absurditäten und idiotischem Kampfe zwischen Ideologien, wo keiner dem andern mehr zuhört.
♦♦♦
Noch ein paar Worte zu den Zweifeln, die meine atheistische Festung zernagten und schließlich kaputtmachten (einfach so zum Sagen; will nicht missionieren und bin auch nicht interessiert an Diskussionen mit dagegen anmissionierenden).
Generell war sie, die Festung, trotz allen Bemühens, die Zweifel zu unterdrücken, äußerst schwierig zu halten.
Nicht wegen des Schwachsinns, mit dem mich meine katholische Umgebung unablässig bombardierte; der war harmlos und prallte ab, ohne die Mauern auch nur anzukratzen
Probleme bereiteten nicht von der Hand zu weisende eigene Zweifel.
***
Das eine Problem liegt in der ganz banalen Tatsache, daß ich Bewußtsein habe. Und das ist so banal und selbstverständlich, daß man es normalerweise einfach hinnimmt; und selbst die Tatsache, daß das Bewußtsein, wenn man einschläft, nicht mehr da ist – da ist man einfach weg – ändert nichts an dieser Selbstverständlichkeit, da es selbst eine unhinterfragte Selbstverständlichkeit ist. Es ist mir auch, wie ich mich erinnere, während meiner Gymnasiumzeit und weit darüber hinaus kein einziges Mal gelungen, jemandem klar zu machen, was ich eigentlich meine. An ein Gespräch mit einem Biologielehrer kann ich mich erinnern, der mir zum Schluß sagte: wenn er das nicht versteht, so liege das nicht unbedingt an mir, sondern könne auch an ihm liegen (und ich merkte, daß er das ehrlich meinte und keineswegs ironisch).
Nun gut: und es wollte mir einfach nicht einleuchten, wie aus den materiellen Prozessen, die ich als einziges reales Sein betrachtete, auf einer ganz anderen Ebene Ich mit meinem Wissen um mich und um die umgebende Welt resultieren könnte.
***
Und dann war mir natürlich bewußt (ja nu, so natürlich isses auch wiederum nicht, daß solches einem bewußt ist), daß ich mir meine atheistische Festung, meine atheistische Weltanschauung denkend geschaffen habe; und da das Denken, meiner Sichtweise nach, gleich allem anderem aus von Naturgesetzen gesteuerten materiellen Prozessen resultiert, ergibt sich die Frage, was denn diese materiellen Prozesse für ein Interesse haben können, in meinem Bewußtsein ein Bild hervorzurufen, welches sie wahrheitsgemäß wiedergibt?
***
Mein materialistisches Weltbild hatte ich in innerem Kampf gegen die massiven Einflüsse meiner durchkatholizierten Umgebung aufgebaut; und später, so ab zwanzig, wurde dieser innere Kampf immer massiver, da er sich in gewisser Hinsicht nicht nur gegen die ideologisierenden Einflüsse aus der Umgebung richtete, sondern generell auch gegen das, was meine Erziehung aus mir gemacht hatte; und in diesem Kampf wurde ich mir auch als Kämpfender griffiger; und wurde dadurch selbst zu einem Argument gegen den Materialismus, den ich auf Biegen und Brechen noch sehr lange gegen alle Anfechtungen verteidigte: Nämlich verstand ich, daß ich in irgendeinem Winkel meiner selbst nicht bloß kein Produkt bin irgendwelcher äußerer Faktoren, sondern sogar die Möglichkeit habe, gegen diese Faktoren anzukämpfen.
***
Nur so kurz mal zusammengefaßt eine Entwicklung, die sich über Jahre dahinzog. Diskutieren möchte ich darüber nicht. Bin nu mal so.
Im Werden.

Diesen Text findet man in dem Sammelband

"Einblicke in Abwege"





Doppelnas




























вторник, 6 января 2015 г.

Nächtliche Knallerei

Пожарище - Ruin

Doppelnas

Irgendwann, vermutlich schon gen Morgen, wurde ich durch Geknalle geweckt. Ich war wach genug, um zu verstehen, daß entweder jemand zur Unzeit ein Feuerwerk losläßt, oder daß irgendwelche Leute mit Kanonen aufeinander schießen.

Beides, im Sinne des Geistes unserer Zeit, wahrscheinlich.

Feuerwerke werden an diesen Tagen weltweit zu jeder Tageszeit losgelassen; in jenen Breiten, wo ich grad wohne, beschoß man sich vor nicht sehr langer Zeit noch völlig normal gegenseitig mit Kanonen, und in anderen Breiten, wo ich vor nicht sehr langer Zeit wohnte, beschießt man sich an eben diesen Tagen.

Also nichts Besonderes; und beruhigt schlief ich wieder ein.

***

Ach so ja: der Ort, wo ich jetzt grad wohne, heißt Bar und liegt in Montenegro (ehemaliges Jugoslawien); und mit jenen anderen Breiten, wo ich vor nicht sehr langer Zeit wohnte, ist Odessa gemeint.

♦♦♦

So isses

Doppelnas