среда, 17 сентября 2014 г.

Die xakrolingischen Könige

Xakrolinische_Koenige

Schimpanse

Auch wenn im Nachfolgenden die Rede geht von Königen, Feldherren und sonstigen gewichtigen Persönlichkeiten, so ist es trotzdem nicht politisch gemeint.

Von Politik brauch ich ein paar Tage Abstand.

Vielleicht sogar eine ganze Woche.

Sollte während dieser Zeit die Welt untergehen oder sonstwas Wichtiges passieren, so würde ich das auch so merken.

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Auf die xakrolingischen Könige stieß ich beim Sichten meiner Textskizzen. In einer vorläufigen Version sind die, in Deutsch und auch in Russisch, sonstwo veröffentlicht. Aber das gefiel mir nicht. Und gefällt mir nicht.

Vor ein paar Monaten begann ich, den russischen Text weiter zu bearbeiten und der Sache eine interessantere Richtung zu geben.

Das gefällt mir nun schon besser. Aber es gibt noch viel zu tun.

Hab nun angefangen, die im Russischen angelegten Erweiterungen in den deutschen Text einzuarbeiten; doch vorher unterzog ich den inhaltlich unverändert bleibenden Anfang einer stilistischen Überarbeitung.

Das liest sich nun, auch wenn es nach weiterer Feinarbeit verlangt, schon ganz nett.

Der deutsche Anfang des umfassenden, größtenteils noch zu schreibenden Berichtes über die xakrolingischen Könige sei im Nachfolgenden wiedergegeben.

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Das Verfassen höheren, veredelten Blödsinns reget die Lebensgeister an und gibt einem die nötige Kraft für den Kampf mit dem niederen unveredelten Alltagsblödsinn.

Tut gut. Echt!

Der Anfang der xakrolingischen Könige also:

Gorilla

Die xakrolingischen Könige

„Wenn du die Feinde besiegt hättest, wäre uns das alles erspart geblieben“, - sagte König Hürdogakh II zu seinem Feldherrn Kraxakh, nachdem sie, die kurze Abwesenheit des Wirtes nutzend, nach ausgiebigem Mittagessen ohne zu zahlen aus der Gastwirtschaft entwichen waren.

„Ich sagte dir doch, daß ich keine Feinde besiegen kann, wenn du vor der Entscheidungsschlacht meine Offiziere zu einem Bittgottesdienst abkommandierst...“ - Kraxakh schaute sich vorsichtig um; und nachdem er sich vergewissert hatte, daß niemand ihnen folgt, fuhr er fort: - „Ohne Offiziere wissen die Soldaten nicht, was sie tun sollen; und weil sie nicht wissen, was sie tun sollen, können sie nicht siegen und werden stattdessen selbst besiegt“

„Vielleicht ist es richtig, daß das so gekommen ist, und es war Gottes Wille, daß die Feinde das Land besetzten“, - murmelte Hürdogakh II nachdenklich. - „Das Essen in der Gastwirtschaft war schmackhafter als das Essen, das man uns bei Hofe zu servieren pflegte.“

„Dafür konnten wir es nicht bezahlen“ - antwortete Kraxakh.

Noch einmal wandte er sich vorsichtig um. Niemand folgte ihnen.

Doch schon an der nächsten Weggabelung wurden sie von zwei berittenen Gendarmen eingeholt und wegen Zechprellerei festgenommen. Die Gendarmen brachten sie zu dem Wirte, der sie aufforderte, die Zeche zu bezahlen sowie Entschädigung zu entrichten für den Schrecken und die Aufregung. Und auch den Gendarmen sollten sie das amtlich für Zechprellerei festgesetzte Bußgeld entrichten sowie den Aufwand vergüten, welchen der Staatsapparat ihretwegen hatte auf sich nehmen müssen.

Da sie aber all ihr Geld in dem nun von Feinden besetzten Reiche zurückgelassen hatten, konnten sie weder den Wirt bezahlen noch die Gendarmen; und schon wollten letztere sie mitnehmen, um sie ins Gefängnis zu werfen, als der Wirt, welcher Eduard hieß und keine Lust mehr hatte, selber zu kochen und zu servieren, ihnen vorschlug, die geschuldeten Beträge in seiner Gastwirtschaft abzuarbeiten. Die beiden fanden, daß es besser ist, in einer Gastwirtschaft zu arbeiten, als im Gefängnis zu darben, und nahmen den Vorschlag an. Der Wirt bezahlte die dem Staate geschuldete Summe aus eigener Tasche; die Gendarmen bestellten jeder noch ein Glas Bier und zogen dann vergnügt von dannen.

So wurde denn aus dem Feldherrn Kraxakh ein Koch, und aus König Hürdogakh II ein Kellner.

Eduard, der Wirt, begnügte sich fortan, Wirt zu sein und jeden Abend die Einnahmen zu kassieren; und so kam es, daß jenes Gasthaus, welches bislang gerühmt wurde wegen seiner hervorragenden Küche, alsbald schon berüchtigt war für seine ungenießbaren und schwer verdaulichen Speisen. Den Wirt störte das nicht; denn sein Etablissement war weit und breit das einzige an einer viel begangenen und viel befahrenen Straße, und er fand zu Recht, daß jemand, der wirklich Hunger hat, notgedrungen mit den von Kraxakh zubereiteten Speisen vorliebnimmt, ganz egal, wie übel sie schmecken und wie schwer verdaulich sie sind.

Doch mit der Zeit wurde ihm langweilig, nur Wirt zu sein; und da ihm keine bessere Beschäftigung einfiel, machte er sich daran, Kraxakh das Kochen beizubringen. Was zu dem unerwarteten Ergebnisse führte, daß Kraxakh unter solch kompetenter Anleitung in glühender Begeisterung für die Kochkunst entbrannte und schon nach kürzester Zeit seinen Lehrmeister an Können überflügelte. Der Wirt, dessen Tätigkeit als Lehrmeister durch die explosionsartige Entwicklung seines Schülers plötzlich überflüssig wurde und der schon wieder nichts Rechtes mehr zu tun hatte, verfiel nun auf den Gedanken, seine Zeit mit dem Aufsuchen und Aufkaufen von Lebensmitteln, Gewürzen und sonstigen Zutaten auszufüllen; und durch solches Zusammenwirken des zum Aufkäufer gewandelten Kochs mit dem zum Koch gewandelten Feldherrn war der einstige gute Ruf der Gaststätte alsbald wieder hergestellt und kurz darauf sogar überflügelt. Kraxakh fand, daß es interessanter ist, als Koch zu arbeiten bei einem Wirt, der einen mit den nötigen Zutaten versorgt, denn als Feldherr bei einem König, der einem die Armeeführung durcheinanderbringt, und wurde von Tag zu Tag besser.

Was Hürdogakh II betrifft, so war der nicht schlechter als andere Kellner, aber auch nicht besser. Gewissenhaft schrieb er alles auf, was die Gäste bestellten, ließ nie ein Tablett fallen, war immer freundlich zu den Gästen, und wo es angebracht war, lächelte er. In seinem Herzen aber war er unzufrieden. Er haderte mit seinem ehemaligen Feldherrn Kraxakh, der die Feinde nicht besiegt hatte, und vor allem haderte er mit seinem Gotte, der trotz des Bittgottesdienstes und trotz seiner Allmacht es zugelassen hatte, daß man ihn seines Thrones beraubte.

Gorilla

Im weiteren laufen dann im näheren und ferneren Umfeld jenes Xakrolingien mit seinen in wirrem Stakkato einander abwechselnden Königen sowie der Gastwirtschaft des Wirtes Eduard die wildesten Dinge ab, die fast schon so verrückt sind wie unsere Wirklichkeit. Sogar bis ins ferne Afrika, wo eine Nichte eines ehemaligen xakrolingischen Ministers einen Kannibalenstamm zum Veganismus bekehrt, sind die Auswirkungen all dieser Verrücktheiten zu spüren.

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Stellt sich nur die Frage, ob ich das jemals in ausgearbeiteter Form zu Ende bringe.

Keine Ahnung.

 

Schimpanse

среда, 10 сентября 2014 г.

Sokrates und der Dackel

Katze-0221

(Leider fand ich in meinen Beständen kein selbstgeknipstes Dackelfoto.
Aber es gibt ja auch noch andere Tiere)

Manche Zeitgenossen schreiben Gedichte, wenn sie in poetischer Stimmung sind oder wenn sie die Notwendigkeit sehen, ihr Dichtertum unter Beweis zu stellen.

Bei mir ist das anders.

Da ich kein Dichter bin, fällt die Notwendigkeit, mein Dichtertum unter Beweis zu stellen, von vornherein unter den Tisch. Gedichte schreib ich, wenn ich in wurschtiger Stimmung bin oder aber in Blödelstimmung; wobei es zwischen beiden Stimmungen fließende Übergänge gibt.

Gestern schrieb ich ein Gedicht über Sokrates.

Des Daseins Rätsel
in tiefem Ernste bewegend
stolperte Sokrates einstens beim Gehen
über einen Dackel.

Und fiel hin.

Der Dackel bellte
und eilte davon.

Dieses Gedicht veröffentlichte ich auf Facebook; und sogleich ergab sich ein Streitgespräch zwischen mir und meinem Freund Ernst Tirckl-Wolff.

Da selbiges Streitgespräch mir von öffentlichem Interesse scheint, sei es an dieser Stelle der holden Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Ernst Tirckl- Wolff: Gab es zu Sokrates' Zeiten denn schon Dackel?

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Raymond Zoller: Wenn er über einen solchen stolperte, wird es sie wohl gegeben haben

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(jemand anders warf ein, daß Dackel damals sicher noch wilde Tiere waren, die weit entfernt vom Menschen lebten)

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Raymond Zoller: Ob Dackel damals gefährlich waren, weiß ich nicht. Aber auch ein heutiger wütender Dackel kann ganz schön unangenehm werden.

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Ernst Tirckl-Wolff: Sicher scheuten sie auch damals nicht die Menschenansammlungen. Wenn du, zum Beispiel, liest, was der Plato alles so geschrieben hat, so wird deutlich, daß der Sokrates dauernd irgendwelches Volks um sich herum versammelt hatte. Daß er alleine da herumlief und alleine über einen Dackel stolpern konnte war sicher eine Ausnahme.

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Raymond Zoller: Versteh ich nicht. Sokrates war doch kein Dackel?

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Ernst Tirckl-Wolff: Warum sollte Sokrates ein Dackel sein?

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Raymond Zoller: Du leitest deine Darlegung ein mit der Feststellung, daß Dackel auch damals nicht die Menschenansammlungen scheuten. Doch statt selbige Darlegung durch Argumente zu untermauern, führest du Beweise an, daß Sokrates die Menschenansammlungen nicht scheute. Solches Vorgehen legt die Vermutung nahe, daß du ihn als Dackel betrachtest

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Ernst Tirckl-Wolff: Aber ich betrachte Sokrates nicht als Dackel. Du mußt einen Schritt weiter denken: Indem ich nämlich darlege, daß Sokrates die Menschenansammlungen nicht scheute und sich in deren Nähe aufzuhalten bzw. sich mit solchen zu umgeben pflegte, so implizieret das doch, daß auch der Dackel, über den er ja stolperte, die Menschenansammlungen nicht scheuet, alsda er sich anders nämlich ferngehalten hätte, und Sokrates hätte nicht über ihn stolpern können.

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Raymond Zoller: Verstehe... Bin wohl noch nicht ganz wach

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Ernst Tirckl-Wolff: Trinke einen Espresso, und alles wird gut

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