суббота, 11 февраля 2023 г.

Antwort an einen schenkungsverwaltenden Anwalt


Seit Monaten bekomme ich massenweise Zuschriften, Facebook-Kontaktanfragen und Angebote der verschiedensten Art. Darunter: Riesige Summen wollte man mir schenken, so ich – wie man mir nach kurzer Korrespondenz mitteilte – im Voraus die im Vergleich zur versprochenen Summe geringfügigen Verwaltungsgebühren überweise. War recht leicht zu durchschauen. Aus Neugier und weil ich niemanden vor den Kopf stoßen wollte (meist waren das irgendwelche, wie sie sagten, sterbenskranke Damen, die nicht mehr lang zu Leben haben) und ein paarmal gar, weil es irgendwie glaubwürdig klang, mit einem Anflug diffuser Hoffnung, es könnte stimmen, ließ ich mich auf eine Korrespondenz ein. Und als restlos niemand mehr übrig war, der oder die mein Mitgefühl hätte hervorrufen können und einen letzten Rest von Glaubwürdig bewahrt hätte – machte ich weiter aufgrund einer gewissen Neugier: wie Leute, die von Berufs wegen betrügen, das so machen.

Inzwischen hab ich die Schnauze voll von meinen Expeditionen ins Scammerreich; vielleicht schreib ich mal ausführlicher darüber. Aber nicht jetzt; es gibt auch anderes zu tun.

***

Gestern erhielt ich, nach längerer Pause, eine ungeduldige Zuschrift von einem dieser scammenden „Anwälte“, dem ich vor einiger Zeit dargestellt hatte, daß und warum ich ihn durchschaut habe.

Heute antwortete ich ihm kurz entschlossen (meine im ersten Satz genannten Bedingungen lauten: wer vor Ort die Gebühren bezahlt, dem überweise ich nach Erhalt der versprochenen Spende das zwanzigfache der vorgestreckten Summe)

Meine Antwort an den Herrn Anwalt:

 


Ein allerletztes Mal: Falls Sie mir wirklich den genannten Betrag überweisen wollen, und wenn jemand bereit ist, unter den von mir genannten Bedingungen allfällige Gebühren vor Ort zu bezahlen, können wir in aller Freundschaft weitermachen.

Existiert die Summe nicht und ist deswegen logischerweise niemand bereit, vor Ort die Gebühren vorzustrecken, lassen Sie mich bitte in Ruhe.

- Inzwischen habe ich das Scammer-Milieu etwas studiert; habe so manche Vorgehensweisen kennengelernt. Viele betreiben ihre Aktivitäten unter geklauten Identitäten; unter anderem hatte ich das Vergnügen, mit einem richtigen Rechtsanwalt zu korrespondieren, dessen Identität massenweise von Pseudo-Rechtsanwälten missbraucht wird. Und schon viermal hat man versucht, mein Facebook-Account zu kapern; was aber für die Betreffenden mit Misserfolg endete. – Sollte ich erfahren, dass meine Daten und meine Ausweis-Scans zum Schaffen von Schein-Identitäten missbraucht werden, so würde ich unverzüglich Anzeige erstatten. Unseren Schriftwechsel mitsamt Ihrer Nummer habe ich bereits kopiert; möglich, dass ich dies oder jenes bei Veröffentlichungen mit einbringe. Aber erst mal muss ich mich von meiner unfreiwilligen Expedition ins Scammer-Reich erholen.

Sollte ich mich, allen deutlichen Anzeichen zum Trotz, getäuscht haben, und sollten Sie es ehrlich meinen, bitte ich um Entschuldigung. Für den Fall, dass ich richtig gesehen habe, noch einmal in aller Deutlichkeit: Ich überweise im Voraus keinen Cent, behalte mir vor, nach einer Ruhepause Auszüge aus unserem Schriftwechsel in Veröffentlichungen einzubauen; und bitte Sie, mich in Ruhe zu lassen.

 

Sonstige verstreute Veröffentlichungen zur Scammerei:

 

 Von Erbschaften und Schenkungen (nach Einsetzen der Zuschriftenflut)


 Korrespondenz inAngelegenheiten einer mir zugedachten Geldspende
(mit einem unter geklauter Identität wirkenden „Anwalt“)

 

Zwei Abenteuer aus der Zeit vor der großen Zuschriftenwelle:

 

So isses
(
Am Anfang, in aller Kürze, zwei kuriose Momente, die nix mit Scammerei zu tun haben. An dritter Stelle, etwas weiter unten, Brief an eine Meldestelle für Internetkriminalität zu kuriosem Tatbestand)

 

Brief aneine Scammerin,
die nach interessantem Schriftwechsel plötzlich ihrer beruflichen Verpflichtungen inne wurde