суббота, 14 декабря 2013 г.

Von weiten und verengten Horizonten

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Wenn ich jemanden treffe, der einen weiteren Horizont hat als ich, so freu ich mich darüber.

Denn weiter Horizont steckt an.

Und ich weiß auch, daß er mich, der ich keinen solch weiten Horizont habe, nicht abwertet: weilnämlich Menschen mit weitem Horizont nicht mit den Kriterien "besser" und "schlechter" herumoperieren: sie sind einfach so, wie sie sind, und nehmen die andern so, wie sie sind.

***

Und wenn ich jemanden treffe, der krampfhaft so tut, als habe er einen weiteren Horizont als ich und alle ringsum, so find ich ihn einfach bloß komisch.

Denn ehrgeiziger Krampf ist komisch.

Und da ich weiß, daß er, der sich aufgrund irgendwelcher dumpfer Kriterien allen überlegen wähnt, in seiner krampfhaften Pose mich und all die andern ringsum, die jenen dumpfen Kriterien nicht entsprechen, verachtet – wirkt er umso komischer.

Neid iss mir fremd. Und selbst wenn ich dazu fähig wäre – was soll man so'n armes Würstchen auch noch beneiden….

***

So isses

3 комментария:

  1. Eine Frage an dich: Können sich auch Menschen begegnen, die weder weitere, noch engere Horizonte haben, sondern "andere"?

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    1. Komplizierte Frage, zu deren annähernden Behandlung man eigentlich viele Seiten bräuchte. Ich will versuchen, es kürzer zu machen.
      Mit "weiten Horizonten" mein ich die sich von keinen fixen Ideen, Vorurteilen, Meinungen irre machen lassende furchtlose Fähigkeit zu lebendigem Verstehen.
      Bei dem "anderen" oder Andersartigen handelt es sich um unhinterfragte Meinungen, gedanklich noch nicht richtig durchdrungene eigene Erfahrung, usw…. Solche Bereiche an Unverstandenem und Unhinterfragtem hat jeder in sich; wir sind nu mal Menschen und keine Götter. Doch selbst bei dem engstirnigsten Dogmatiker, dessen Horizont fast zur Gänze von unhinterfragten Dogmen eingenommen wird, dürften noch Reste von gedanklicher Beweglichkeit und "Verstehensfähigkeit" vorhanden sein (anders wäre er ja gar nicht lebensfähig); und innerhalb dieser "Verstehensfähigkeit" ist bis zu gewissem Grad Begegnung möglich.
      Insofern die Meinungen oder Dogmen zum Zuge kommen gibt es keine Begegnung; weder mit Vertretern andersgearteter Meinungen und Dogmen, noch unter Leuten aus einer und der gleichen "Sekte". Insofern das sektenhafte zum Zuge kommt, wird es sozial steril (welchselbige Sterilität nicht selten – für sich selbst wie für Außenstehende – durch sentimentales Gerede über "soziales Miteinander" übertüncht wird; wäre es sozial lebendig, bräuchte man nicht "darüber" zu reden).
      Ich selbst, zum Beispiel, leb in einem geographisch wie "ideell" weit gefächerten Milieu allerverschiedenster Menschen. Wie jeder andere auch hab ich manches lebendig durchschaut, anderes nicht so ganz oder überhaupt nicht; hab auch meine Meinungen, die ich als solche zur Kenntnis nehme und, da man sich nicht um alles kümmern kann, gewissermaßen als Arbeitshypothesen in Ruhe lasse, bis sie sich aus diesen oder jenen Gründen auflösen.
      Verständigen tu ich mich nur in den Bereichen, wo ich einigermaßen durchblicke; wobei ich bemüht bin, jeweils abzuchecken, was ich wem zumuten kann und nach Möglichkeit niemandem was – und wenn auch noch so klar durchschautes – aufzudrängen, das er nicht verdauen kann. Halbverstandenes, Halbverdautes bespreche ich nur mit Menschen, bei denen klar ist, daß man das Halbverstandene gemeinsam lebendig weiterentwickeln kann, und andere lasse ich damit in Ruhe. Und gehe meinerseits davon aus, daß, umgekehrt, auch andere mir ihr Halb- und Unverdautes nicht aufdrängen.
      Früher hatte ich mehr mit "ideologisch" geprägtem Milieu zu tun; und eben in jenem Milieu bestand nicht die geringste Möglichkeit, mich aus meinem realen Bemühen heraus zu verständigen. Die Wörter waren fast die gleichen; aber man blieb sich fremd.

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  2. Nachbemerkung:
    Einen Menschen, der einen deutlich engeren Horizont hat als ich selbst und der seine weniger entwickelten oder stärker verschütteten Anlagen selbstverständlich und unaufdringlich darlebt – erlebe ich ganz selbstverständlich als meinesgleichen ohne die geringste Spur von Wertung.
    Treff ich aber jemanden, der seine Enge als das Absolute setzt und sich allen, die nicht in sein fixiertes Weltbild reinpassen, überlegen wähnt – so gestatte ich mir, wie oben erwähnt, ihn komisch zu finden; und das kann sich bei mir ohne Weiteres steigern bis hin zu einer gewissen Arroganz: Wo ich auf Arroganz treffe, erzeugt das in mir fast automatisch Gegenarroganz; und ich seh keinen Grund, gegen diesen Automatismus in mir anzukämpfen.
    Und daß ich eben von zur Arroganz neigenden Zeitgenossen oft als arrogant empfunden werde, ist sicher kein Zufall.

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