среда, 10 сентября 2014 г.

Sokrates und der Dackel

Katze-0221

(Leider fand ich in meinen Beständen kein selbstgeknipstes Dackelfoto.
Aber es gibt ja auch noch andere Tiere)

Manche Zeitgenossen schreiben Gedichte, wenn sie in poetischer Stimmung sind oder wenn sie die Notwendigkeit sehen, ihr Dichtertum unter Beweis zu stellen.

Bei mir ist das anders.

Da ich kein Dichter bin, fällt die Notwendigkeit, mein Dichtertum unter Beweis zu stellen, von vornherein unter den Tisch. Gedichte schreib ich, wenn ich in wurschtiger Stimmung bin oder aber in Blödelstimmung; wobei es zwischen beiden Stimmungen fließende Übergänge gibt.

Gestern schrieb ich ein Gedicht über Sokrates.

Des Daseins Rätsel
in tiefem Ernste bewegend
stolperte Sokrates einstens beim Gehen
über einen Dackel.

Und fiel hin.

Der Dackel bellte
und eilte davon.

Dieses Gedicht veröffentlichte ich auf Facebook; und sogleich ergab sich ein Streitgespräch zwischen mir und meinem Freund Ernst Tirckl-Wolff.

Da selbiges Streitgespräch mir von öffentlichem Interesse scheint, sei es an dieser Stelle der holden Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Ernst Tirckl- Wolff: Gab es zu Sokrates' Zeiten denn schon Dackel?

***

Raymond Zoller: Wenn er über einen solchen stolperte, wird es sie wohl gegeben haben

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(jemand anders warf ein, daß Dackel damals sicher noch wilde Tiere waren, die weit entfernt vom Menschen lebten)

***

Raymond Zoller: Ob Dackel damals gefährlich waren, weiß ich nicht. Aber auch ein heutiger wütender Dackel kann ganz schön unangenehm werden.

***

Ernst Tirckl-Wolff: Sicher scheuten sie auch damals nicht die Menschenansammlungen. Wenn du, zum Beispiel, liest, was der Plato alles so geschrieben hat, so wird deutlich, daß der Sokrates dauernd irgendwelches Volks um sich herum versammelt hatte. Daß er alleine da herumlief und alleine über einen Dackel stolpern konnte war sicher eine Ausnahme.

***

Raymond Zoller: Versteh ich nicht. Sokrates war doch kein Dackel?

***

Ernst Tirckl-Wolff: Warum sollte Sokrates ein Dackel sein?

***

Raymond Zoller: Du leitest deine Darlegung ein mit der Feststellung, daß Dackel auch damals nicht die Menschenansammlungen scheuten. Doch statt selbige Darlegung durch Argumente zu untermauern, führest du Beweise an, daß Sokrates die Menschenansammlungen nicht scheute. Solches Vorgehen legt die Vermutung nahe, daß du ihn als Dackel betrachtest

***

Ernst Tirckl-Wolff: Aber ich betrachte Sokrates nicht als Dackel. Du mußt einen Schritt weiter denken: Indem ich nämlich darlege, daß Sokrates die Menschenansammlungen nicht scheute und sich in deren Nähe aufzuhalten bzw. sich mit solchen zu umgeben pflegte, so implizieret das doch, daß auch der Dackel, über den er ja stolperte, die Menschenansammlungen nicht scheuet, alsda er sich anders nämlich ferngehalten hätte, und Sokrates hätte nicht über ihn stolpern können.

***

Raymond Zoller: Verstehe... Bin wohl noch nicht ganz wach

***

Ernst Tirckl-Wolff: Trinke einen Espresso, und alles wird gut

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