воскресенье, 3 мая 2020 г.

Warum ich dauernd am Schreiben bin

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(aus einem soeben geschriebenen Brief)

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Tag für Tag schreib ich solchen Quatsch, um mich aus merkwürdiger Seelenstimmung herauszuwurschteln… Wahrhaft erfrischend , wenn aus unbekümmertem Spiel mit Rhythmen und Lautklängen sich allmählich eine völlig unsinnige, widersinnige Darstellung herauskristallisiert. Solcher bewusst ausgestalteter Unsinn hilft mir, zu dem unser Zeitalter beherrschenden unhinterfragten Alltagsunsinn einen gewissen inneren Sicherheitsabstand zu schaffen.
Bei der Entwicklung meiner Schreiberei ging ich ja nie oder fast nie davon aus, Schriftsteller zu sein oder zu werden und mein aus Seelenkämpfen (wie Anthroposophen das nennen) geborenes Geschreibe zu veröffentlichen. Eine kurze Phase gab es, wo ich mich für einen Schriftsteller hielt und Schriftsteller sein wollte; damals, als die Sache mit „Onkel Otto´s Opera“ verhältnismäßig erfolgsversprechend am Laufen war. Zum Glück blieb das dann stecken; sonst würde ich heute bei der Rückschau über meinen Entwicklungsweg dauernd mit so´nem eingebildeten Trottel konfrontiert… (daß ich auf Dauer darin hätte steckenbleiben können glaub ich nicht).
Wenn ich veröffentliche, so halt, weil ich denke, daß es auch für andere interessant oder hilfreich sein kann. Durchaus möglich, daß für manche der von mir in Seelenkämpfen geschaffene Unsinn nur bei strenger Dosierung erträglich ist; aber wenn die eingehaltene Dosierung hilfreich ist – warum nicht?
Vor ein paar Tagen füllte ich die sechsteSeite mit den Tirckl-Wolff`schen Kurztexten auf; die ist nun voll. 40 Texte pro Seite habe ich vorgegeben. Online sind also bislang 6 x 40 = 240 Tirckl-Texte. Weiterer bereits ausgearbeiteter Kurzblödsinn wartet darauf, in der noch anzulegenden siebten Seite seine Unterkunft zu finden. Fast täglich kommen neue hinzu; und dann noch die unzähligen und immer mehr werdenden der Ausarbeitung harrenden Entwürfe. Einfach schrecklich. Schuld ist allein der Weltenunsinn, der mich zwingt, mich mit künstlerisch ausgestaltetem Unsinn gegen das Ersticken zu wehren. Iss nu mal so.
An zwei Tagen schrieb ich im Laufe der letzten Woche frühmorgens, in leicht destruktiver Stimmung, zwei Vondortismen, und vondortisierte sie auch. Im Weiteren rettete ich mich dann mit Hilfe von Tircklismen aus besagter destruktiver Stimmung heraus.
Beide häng ich an.
So isses

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