суббота, 29 июля 2023 г.

Krokodilophile Marsmenschen

 

 

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 Vor Kurzem füllte ich einen Fragebogen aus…  

Unter „Geschlecht“ gab es, außer „männlich“ und „weiblich“, noch ein paar weitere ankreuzbare Möglichkeiten; darunter auch „Sonstiges“ mit Platz für eine genauere Beschreibung.

Spontan verfiel ich auf die Idee, das „sonstige“ anzukreuzen und mich als Marsmenschen mit Schwäche für Erdenkrokodilinnen zu bezeichnen.

Doch ließ ich das dann sein und kreuzte, fortschrittsfeindlich wie ich bin, das „Männlich“ an.

Vielleicht schreib ich noch eine Erzählung über krokodilophile Marsmenschen, die mit ihren Untertassen Krokodilinnen jagen und unter dem Flakbeschuss der Tierschützer zu leiden haben.



суббота, 11 февраля 2023 г.

Antwort an einen schenkungsverwaltenden Anwalt


Seit Monaten bekomme ich massenweise Zuschriften, Facebook-Kontaktanfragen und Angebote der verschiedensten Art. Darunter: Riesige Summen wollte man mir schenken, so ich – wie man mir nach kurzer Korrespondenz mitteilte – im Voraus die im Vergleich zur versprochenen Summe geringfügigen Verwaltungsgebühren überweise. War recht leicht zu durchschauen. Aus Neugier und weil ich niemanden vor den Kopf stoßen wollte (meist waren das irgendwelche, wie sie sagten, sterbenskranke Damen, die nicht mehr lang zu Leben haben) und ein paarmal gar, weil es irgendwie glaubwürdig klang, mit einem Anflug diffuser Hoffnung, es könnte stimmen, ließ ich mich auf eine Korrespondenz ein. Und als restlos niemand mehr übrig war, der oder die mein Mitgefühl hätte hervorrufen können und einen letzten Rest von Glaubwürdig bewahrt hätte – machte ich weiter aufgrund einer gewissen Neugier: wie Leute, die von Berufs wegen betrügen, das so machen.

Inzwischen hab ich die Schnauze voll von meinen Expeditionen ins Scammerreich; vielleicht schreib ich mal ausführlicher darüber. Aber nicht jetzt; es gibt auch anderes zu tun.

***

Gestern erhielt ich, nach längerer Pause, eine ungeduldige Zuschrift von einem dieser scammenden „Anwälte“, dem ich vor einiger Zeit dargestellt hatte, daß und warum ich ihn durchschaut habe.

Heute antwortete ich ihm kurz entschlossen (meine im ersten Satz genannten Bedingungen lauten: wer vor Ort die Gebühren bezahlt, dem überweise ich nach Erhalt der versprochenen Spende das zwanzigfache der vorgestreckten Summe)

Meine Antwort an den Herrn Anwalt:

 


Ein allerletztes Mal: Falls Sie mir wirklich den genannten Betrag überweisen wollen, und wenn jemand bereit ist, unter den von mir genannten Bedingungen allfällige Gebühren vor Ort zu bezahlen, können wir in aller Freundschaft weitermachen.

Existiert die Summe nicht und ist deswegen logischerweise niemand bereit, vor Ort die Gebühren vorzustrecken, lassen Sie mich bitte in Ruhe.

- Inzwischen habe ich das Scammer-Milieu etwas studiert; habe so manche Vorgehensweisen kennengelernt. Viele betreiben ihre Aktivitäten unter geklauten Identitäten; unter anderem hatte ich das Vergnügen, mit einem richtigen Rechtsanwalt zu korrespondieren, dessen Identität massenweise von Pseudo-Rechtsanwälten missbraucht wird. Und schon viermal hat man versucht, mein Facebook-Account zu kapern; was aber für die Betreffenden mit Misserfolg endete. – Sollte ich erfahren, dass meine Daten und meine Ausweis-Scans zum Schaffen von Schein-Identitäten missbraucht werden, so würde ich unverzüglich Anzeige erstatten. Unseren Schriftwechsel mitsamt Ihrer Nummer habe ich bereits kopiert; möglich, dass ich dies oder jenes bei Veröffentlichungen mit einbringe. Aber erst mal muss ich mich von meiner unfreiwilligen Expedition ins Scammer-Reich erholen.

Sollte ich mich, allen deutlichen Anzeichen zum Trotz, getäuscht haben, und sollten Sie es ehrlich meinen, bitte ich um Entschuldigung. Für den Fall, dass ich richtig gesehen habe, noch einmal in aller Deutlichkeit: Ich überweise im Voraus keinen Cent, behalte mir vor, nach einer Ruhepause Auszüge aus unserem Schriftwechsel in Veröffentlichungen einzubauen; und bitte Sie, mich in Ruhe zu lassen.

 

Sonstige verstreute Veröffentlichungen zur Scammerei:

 

 Von Erbschaften und Schenkungen (nach Einsetzen der Zuschriftenflut)


 Korrespondenz inAngelegenheiten einer mir zugedachten Geldspende
(mit einem unter geklauter Identität wirkenden „Anwalt“)

 

Zwei Abenteuer aus der Zeit vor der großen Zuschriftenwelle:

 

So isses
(
Am Anfang, in aller Kürze, zwei kuriose Momente, die nix mit Scammerei zu tun haben. An dritter Stelle, etwas weiter unten, Brief an eine Meldestelle für Internetkriminalität zu kuriosem Tatbestand)

 

Brief aneine Scammerin,
die nach interessantem Schriftwechsel plötzlich ihrer beruflichen Verpflichtungen inne wurde 


 

пятница, 2 декабря 2022 г.

Von Erbschaften und Schenkungen

 

 


 Seit etwa drei Wochen werde ich ununterbrochen und in allen möglichen Sprachen von allen möglichen Seiten mit Facebook-Kontaktanfragen, WhatsApp-Nachrichten und sonstigem beehrt. Hatte ich noch nie. Vermute, daß irgendwo irgendwas über mich veröffentlicht wurde; keine Ahnung.

Außer Werbung für Schlankheitsmittel, Einladungen zu Sexchats und sogar einigen ernsthaften neuen Kontakten brachte die Kontaktanfragen-Welle noch eine Woge von mir zugedachten riesigen Erbschaften und Schenkungen, für die ich, um Millionär zu werden, als erstes die vergleichsweise harmlosen Verwaltungsgebühren zahlen müsste. 

Ärgerlich die Zudringlichkeit der die Erbschaft verwaltenden "Notare" und "Anwälte"; zeitweise piepst alle paar Minuten das WhatsApp. Doch manche von ihnen sind von solch erfrischender Dämlichkeit, dass sie Material liefern für literarische Verarbeitung. Vielleicht tu ich es noch.

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Grad eben schickte ich einen von ihnen zum Teufel (ob er es bemerkt hat, weiß ich nicht):

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Ich:  

 "Machen wir es so: Sie - oder sonst jemand - zahlt für mich die 490 Euro Verwaltungsgebühren. Nach Erhalt der versprochenen Summe überweise ich Ihnen - oder wem auch immer - das zehnfache der Summe, bzw. aufgerundet 5000 Euro. -Wenn es ehrlich ist, wenn ein solcher an mich zu überweisender Betrag tatsächlich existiert und überwiesen wird - hat derjenige, der die Gebühren vorstreckt, einen Gewinn von 4510 Euro. - Falls es nicht ehrlich und eine solche Erbschaft nicht existiert - habe ich keinen Verlust von 490 Euro.

Das wäre doch eine Lösung? oder?"

♦♦♦

Er antwortete umgehend und bestand darauf, dass ich 490 Euro überweise. - Ich wurde denn direkter:

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"Aufgrund unseres Schriftwechsels kann ich an die Realität einer solchen Erbschaft - gleich den anderen Fällen - nicht so recht glauben. Unsere Korrespondenz liefert interessantes Material für literarische Bearbeitung. Dafür möchte ich Ihnen danken"

♦♦♦

Und noch eine kurze Unterhaltung mit einem anderen „Erbschaftsverwalter“, gleich im Anschluss an oben wiedergegebene (um welche mir zugedachte Summe es grad geht, weiß ich nicht mehr; aber sicher sehr viel).

Auf die Frage, warum ich ihm nicht antworte, erhielt er denn die Antwort:

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Ich:

Wie gesagt: Ich kann keine 150 Euro riskieren. Und noch einmal: wenn jemand für mich vor Ort die Verwaltungsgebühren bezahlt, schicke ich ihm gleich nach Erhalt der versprochenen Summe das Zwanzigfache. - Sollte die versprochene Summe tatsächlich existieren, so hätte der Betreffende einen Gewinn von 5850 Euro. - Falls die Summe nicht existiert (was ich leider vermuten muss) habe ich keinen Verlust von 150 Euro.

Im Laufe der letzten paar Wochen hatte ich eine ganze Reihe solcher Angebote; teilweise solch offensichtlicher Schwindel, dass ich gar nicht antwortete. Auf einige reagierte ich; teilweise aus Neugier, um zu sehen, womit meine Zeitgenossen ihr Geld verdienen, und in einigen Fällen schien es mir sogar, als könne es ehrlich gemeint sein. So oder so habe ich interessantes Material gesammelt für literarische und publizistische Bearbeitung

 

Der Herr Rechtsanwalt:

Sir, wenn Sie meine Nachricht erhalten haben, antworten Sie mir bitte so schnell wie möglich

Weil ich nichts Schlechtes zu Ihnen sage, es ist Ihr guter Herr, ich möchte, dass es Ihnen gut geht, glauben Sie mir

 

Ich:

Das freut mich. Und ich quäle mich nun weiter ab, um aus dem finanziellen Engpass rauszukommen. Auf realen Wegen, ohne 150 Euro in den Wind zu schleudern. Sollte real jemand daran interessiert sein, dass ich meine Tätigkeit unbedrängt von finanziellen Sorgen weiterführen kann, so würden sich auch Wege finden, das mit den Gebühren zu regeln. 

Wie ich die Situation aufgrund unserer Korrespondenz einschätze geht es hier rein darum, von mir - wie auch von unzähligen anderen - Gebühren zu kassieren für nicht existierende Verwaltungsaktivitäten. Ist das so? Ich weiss es nicht, schliesse es aber nicht aus. Wenn es so ist wie ich vermute, wünsche ich Ihnen, dass Sie es irgendwie mit Ihrem Gewissen vereinbaren können, Ihre Mitmenschen an der Nase herumzuführen.

 ♦♦♦

Als Einstiegsillustration Stelle aus einem Vertrag, den ich unterzeichnen sollte, um 600.000 Euro zu erhalten (von Verwaltungsgebühren ging da, glaub ich, noch keine Rede.) 

Die Unterhaltung war in Deutsch, der Vertrag in Französisch. In deutscher Übersetzung lautet das rot gedruckte: „sechshundert Millionen Euro“ Und in Klammern die klein wenig bescheidenere Summe. Dem Herrn Rechtsanwalt antwortete ich in Deutsch, daß ich ein solches Wirrwarr nicht unterschreiben kann; und wenn er kein Französisch kann, soll er den Vertrag in Deutsch schreiben, oder ihn wenigstens von jemandem, der Französisch kann, prüfen lassen. 

Und der Dame riet ich, in scheinbarem Ernst, sich einen richtigen Notar zu suchen und daß ein Mensch, der solches Wirrwarr verschickt, als Notar wohl kaum zu gebrauchen ist.

Womit die Sache mit den 600.000 Euros vermutlich erledigt ist. Oder auch nicht; keine Ahnung.

 ♦♦♦

Aber ausgesprochen nervig ist dieses Volks... Werd nun wohl anfangen mit Blockieren, und das gesammelte Material publizistisch oder literarisch verarbeiten.

 


Fortsetzung am 13. Dezember 2022

Und das hörte nicht auf.

Nachfolgend eine gestern per WhatsApp an einen gebührensammelnden erbschaftsverwaltenden „Notar“ geschriebene Antwort:

♦♦♦

Von einer Dame, Mardina Fheichol oder Fheichola, wurde mir eine Schenkung in Höhe von 350.000 Euro angeboten. Ich hatte niemanden um solche Schenkung gebeten; doch da man sie mir angeboten hatte, lehnte ich nicht ab.

Ich erhielt dann von einem Notar namens Frank Beton einen "Akt der Schenkung" aus einem in Berlin gelegenen Notariat; Briefkopf in fehlerhaftem Französisch. Laut diesem, insgesamt recht wirren, Dokument ist "der Unterzeichnete: Mardina fheichola, geboren am 11. August 1958"...

Das war alles so wirr, dass ich mich nicht weiter damit abgeben wollte, geschweige denn die verlangte Gebühr von 235 Euro bezahlen.

Ich betrachtete die Sache als erledigt; doch dann ging es trotzdem weiter.

Der erste Notar wurde irgendwie „ausrangiert“ (zum Plausch und weil ich grad Zeit hatte, machte ich auf einige besonders ins Auge fallende „Irrsinnigkeiten“ aufmerksam; vielleicht hatte man verstanden, daß das so nicht geht); und dann erhielt ich von Ihnen ein weiteres Dokument, auf welchem "der unterzeichnende frau Mardina Fheichol, geboren am 31.Mai 1940 in Deutschland..."

In dem von Herrn Beton erstellten Dokument war sie oder er am 11. August 1958 geboren. Ein fürwahr beträchtlicher Altersunterschied für eine und die gleiche Person.

Ich bin kein Jurist; aber selbst als Nicht-Jurist fällt es mir schwer, dieses Durcheinander ernstzunehmen.

Und es fällt mir schwer, bei dieser Wirrnis an eine reale Schenkung zu glauben.

Sollte trotzdem eine für mich bestimmte Schenkung vorhanden sein - machen wir es so, wie ich vorgeschlagen habe: Sie bezahlen für mich die anfallenden Gebühren in Höhe von 196 Euro; und nach Erhalt der 350.000 überweise ich Ihnen 10.000 Euro.

Wenn keine zu schenkende Summe vorhanden ist, oder wenn Sie die 196 Euro nicht vorstrecken wollen - vergessen wir die Sache, und Sie lassen mich weiterhin in Ruhe.

OK?

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