четверг, 2 июля 2015 г.

Notizen zur Erweiterung der Buntheit

Marsian child with two marsian pets after excessive lightroom treatment

Bei einer Unterhaltung über die westliche Regenbogenbuntheit erfuhr ich zu meiner Verblüffung, daß Polygamie in Deutschland, und vermutlich auch in anderen fortschrittlich bunten europäischen Staaten, streng bestraft wird.

Nun gut; der Mann darf so viele Geliebte, die Frau so viele Liebhaber haben, wie es gelüstet, ohne daß die Staatsmacht sich einmischt.

Aber wenn ich nun, in einem dieser fortschrittlich bunten europäischen Staaten lebend, drei Frauen gleichzeitig so sehr liebe, daß ich daß ich alle drei Beziehungen durch die Staatsmacht absegnen lassen will? Wo bleibt denn da die Freiheit? Warum darf ich nicht alle dreie heiraten, um amtlich dokumentiert allen zeigen zu können, wie sehr wir uns lieben?

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Mit den Homos war det ja bislang auch so. Sie konnten ungestört untereinander ihre Neigungen ausleben; bis man in jenen Kreisen plötzlich Wert darauf legte, daß Gleichgeschlechtliche, die sich gar sehr lieben, ihre Beziehung durch ein behördlich ausgestelltes Dokument dokumentieren können.

Müßte ja nicht sein; aber wenn sie Wert darauf legen…

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Doch warum dürfen die Polygamisten das nicht?

Die Polygamisten sind somit eine unterdrückte Minderheit; und unterdrückte Minderheiten dürfte es in einer fortschrittlich bunten Gesellschaft nicht geben.

Mögen sie, die Polygamisten, denn regelmäßig Polygamistenparaden abhalten, um die Bevölkerung auf diese Mißstände aufmerksam zu machen.

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Und sollte ihr Kampf Erfolg haben, so werden in den buntfortschrittlichen Ländern die als "Ehe" bezeichneten staatlich dokumentierten Liebesbeziehungen nicht nur geschlechts – sondern auch zahlunabhängig sein.

Und wieder ist man der lichten Zukunft um ein Stück näher gerückt.

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Doch dann gibt es noch die Bestialisten. Auch sie werden nicht berücksichtigt. Mögen sie denn fleißig Bestialistenparaden abhalten, damit die Ehe nicht nur geschlechts-, nicht nur zahl-, sondern auch artneutral wird.

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Und auch die Sadomasochisten gibt es; auch sie darf man nicht übersehen.

Wie kann, zum Beispiel, ein "Sub", das heißt ein menschliches Individuum, bei dem Lust und Liebe sich in Unterwerfung kundgibt, seine spezifische Liebesart staatlich dokumentieren lassen? Doch wohl am besten, indem es sich durch einen behördlichen Akt freiwillig zum Sklaven erklärt, unter freiwilliger Aufgabe eines Teils seiner bürgerlichen Rechte?

Warum sieht die Staatsmacht einen solchen freiwillig angetretenen Status nicht vor? Vor dem Hintergrund der immer weiter ins Kraut schießenden verdeckten unfreiwilligen Sklaverei müßte solches doch möglich sein? Oder?

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Es gibt viel zu tun.

Packen wir es an.

Kk_01

Im Weiteren eine flüchtige Skizze zu einer längeren Erzählung, in welcher – so ich sie tatsächlich schreiben sollte – auch noch weitere unterdrückte Minderheiten zu Wort kommen werden.

Damit es nicht zu unübersichtlich wird habe ich die Namen der zentralen HeldInnen, Erwin und Alina, fett gedruckt.

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Sei ein heterosexueller Mann namens Erwin, der mit Alina verheiratet ist und daneben sich regelmäßig trifft mit Susanne und Silvia.

Den Gesetzgeber stört das nicht; soll er verheiratet sein und daneben Geliebte haben, soviel er will.

Und auch Alina stört es nicht, da sie sehr tolerant ist und ihrerseits zwei Liebhaber hat, nämlich Karl-Friedrich und Otto.

Plötzlich merkt Erwin, daß er nicht nur Alina, sondern auch Susanne und Silvia in solchem Maße liebt, daß er die Beziehungen durch die Staatsmacht abgesegnet wissen will.

Das heißt, es gelüstet ihn, zwecks Untermauerung ihrer Liebe zusätzlich noch Susanne und Silvia zu heiraten.

Im Gegensatz zu überholten Gesetzgebungen, wo Polygamisten, die ihre Beziehungen durch die Staatsmacht absegnen ließen, bestraft wurden, ist das bei einer fortschrittlichen Regenbogengesetzgebung kein Problem: Man heiratet einfach.

Und so heiratet Erwin zusätzlich noch die Susanne und die Silvia, und Alina heiratet den Karl-Friedrich und den Otto, da sie beide sehr liebt. Die nunmehr mit Erwin verheiratete Susanne, die bisexuell ist, heiratet auch noch die Petra, und Silvia ist bereits mit Gustav verheiratet.

Der nunmehr mit Alina verheiratete Karl-Friedrich ist zusätzlich Bestialist und heiratet das Schwein Erna.

Die Beziehung zwischen Alina und Otto ist sadomasochistisch tingiert; mit Alina als "Sub".

Nunmehr gelüstet es die beiden, die Spezifik ihrer Beziehung durch die Staatsmacht absegnen zu lassen; zu welchem Behufe Alina sich durch einen notariellen Akt für die Dauer von fünf Jahren zur Sklavin deklariert und sich als solche der Verfügungsgewalt von Otto überantwortet. Otto ist nunmehr ihr Besitzer und darf sie bei Bedarf auch verkaufen.

Durch diesen Akt verzichtet Alina für die Dauer von fünf Jahren auf den Großteil ihrer bürgerlichen Rechte; darunter auch auf das Recht, verheiratet zu sein.

Das heißt, ihre Ehen werden automatisch annulliert.

Aber Otto, der sehr großzügig ist, verleiht sie manchmal an ihre ehemaligen Männer Erwin und Karl-Friedrich.

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So weit diese nach oben erwähntem Gespräch flüchtig dahingeworfene Skizze.

Sollte ich mich tatsächlich an das Ausarbeiten skizzierter Erzählung machen, so kommt, wie die Erfahrung zeigt, meine Phantasie auf Hochtouren und wird noch so manche vergnügliche Verrücktheiten produzieren.

Bloss muss ich mich gar sehr beeilen, damit die Wirklichkeit, die im Produzieren von Verrücktheiten unübersehbar leistungsfähiger ist als meine Phantasie, mich nicht überholt.

Schimpanse_gruen

Zu hier nicht berücksichtigten noch zu berücksichtigenden unterdrückten Minderheiten siehe etwa

PhilophagInnen

Nacktschneckophile

Logophile

Gorulla_gruen